Beflügelt, Gelebtes

Ceylon

Vor fast genau sechs Monaten saß ich auch in einem Flughafen.
imageNur diesmal mach ich mir weitaus mehr Sorgen als damals! Ich bin nicht nur nicht allein, ich bin überhaupt gar nie allein in den kommenden 16 Tagen! Ich bin umgeben von der sich wie Confetti im Haar anhaftenden Familie Dewasurendra. Non stop.
Das macht mir Angst. Ich habe das Gefühl, seit der letzten “Heimreise” sind Lichtjahre vergangen. Ich erinnere mich zurück und erkenne mich kaum wieder und da wurde ich schon staunend ob meines “unmarried?!? Reeeeeaaally?!? still?” – Status beäugt. In deren Augen müsste ich Schlag 30 wohl zu Staub zerfallen sein, wenn mir nicht die rettende Hand einen Ring ansteckt und mich vor dem Fluch der Unverheirateten Tochter /Schande der Familie bewahrt.
Ich bin nicht zu Staub zerfallen, gehe auf die 32 mit einem Grinsen entgegen und mein Ringfinger erfreut sich seiner Freiheit!
Ja, jetzt, so 4000km weit weg, habe ich gut lachen. Ich wünsche mir, ich möge meine Souveränität auch dann behalten, wenn die tätschelnde Hand der Tante meines Vaters dritten Grades auf mich zukriecht und mir die Pflichten einer Tochter erklärt. Was waren die nochmal? Aja, heiraten, Kinder kriegen, Mund halten und kochen. Vier Dinge, die ich nicht kann. Macht mich bestimmt und HOFFENTLICH zu total schlechtem Heirats-Material!

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Worauf ich mich freue? Auf meine Oma, meine Cousinen, die mir wieder erklären werden, wie ich mich in Sri Lanka anzuziehen habe (ich habe aber vom letzten Mal dazugelernt und wohlweislich das Minikleid mit tiefen V-Ausschnitt vorne wie hinten zu hause gelassen). Ich freue mich auf die Elefanten, den Adams Peak, die Mangos und Papayas. Ich freue mich auf das Meer vor der Haustür und Beten im Tempel.
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Ich habe nur einen konkreten Plan, abgesehen davon unverheiratet wieder zurück zu sein: Zeit für mich haben, aber so schwierig wie Confetti aus dem Haar zu kriegen ist, ist es meine Familie “loszuwerden” ohne sie zu beleidigen.

Ich sollte mir aber dennoch paar Antworten auf die in verschiedenen Tonlagen vorgebrachte Frage “Wieso?!” überlegen, sonst steh ich da mit den Schultern zuckend und mit tausend gut formulierten Kommentaren auf Deutsch und auf Sinhala krieg ich nur raus: “So halt!”
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Familien-Abenteuer voraus!
Mögen meine Nerven stand, mein Mund sich im Zaum und mein Stolz mich wacker auf den Beinen halten!

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