Seit zwei Tagen bin ich wieder in Wien.
Rückflüge sind ja nie wirklich angenehm. Die Aussicht, bald wieder dem Alltag ausgeliefert zu sein, der ewigen Routine nachzugehen um wieder das Geld rein zu bringen, das ich so leicht in die koreanische Wirtschaft fließen habe lassen.
Ich trat in die Wohnung ein, was überraschend einfach war, ich konnte sogar meinen Bruder zurückpfeifen, weil ich durch einen Nachbarn, der mich aber mit Sicherheit für einen Einbrecher gehalten hat, ins Haus kam, und da war alles wieder. Mein hübsches kleines Leben mit einer feinen Staubschicht bedeckt.
Ich sitze hier im Augarten und versuche Ordnung in meine Gefühle zu bringen.
Es gibt ein schöne Illustrationen, die meine Gefühle VOR der Reise ziemlich auf den Punkt gebracht hat:
Jetzt bin ich wieder zurück und fühle mich erschreckenderweise gleich wie davor.
Ist das eine Status post Reise-Depression? Oder hatte ich zu viele Erwartungen
an mich und die Wirkung der Reise auf mich?
Kaum, dass ich den einen Tag des Heimwehs überstanden hatte, war ich herrlich gern mit mir zusammen. Ich hatte ein Lächeln auf den Lippen und ließ mich von allem, was mir begegnete so begeistern, als ob ich davor in einer Schachtel gelebt hätte.
Mir war klar, dass ich kein Teil von etwas war und dass ich auffiel, mich die Leute anschauten und nicht wenige haben mich gefragt woher ich sei und der AUSTRIA-Australien Schmäh ist noch immer ein Renner.
Ich lernte Menschen kennen und wir trennten uns wieder. Alles war flüchtig und kaum dass ich es gespürt hätte. Nichts in diesen drei Wochen war für die Ewigkeit, außer meine Erinnerungen an mich in einem fremden Land.
Wenn ich mir das Leben hier im Augarten anschaue, dann kommt es mir hier auch vor wie in einem Film. Viele kleine Insel des individuellen Lebens und ich sitze mittendrin und bin immer noch Beobachterin.
Ich hatte mich geirrt, in der Ferne und Fremde war es nicht schwierig allein zu sein. Ich war so unbedeutend und so klein, ich verschwand einfach in der Masse. Es machte keinen Unterschied ob ich da war oder nicht, das Leben ging so oder so seinen Lauf. In Korea tat mir diese Erkenntnis gut, hier wäre ich lieber Teil von etwas und nicht unsichtbar.
vielleicht ist weglaufen doch besser als zurückkehren….
(illustrations by Nidhi Chanini http://www.everydayloveart.com, visual statements)