Beflügelt

🏯Großstadt ⛲

Der Hot Pot glüht vor sich hin und ich darf noch nicht essen. Aber ich würde mir ohnehin nur den Mund verbrennen.

Heute Nachmittag, nachdem ich dachte, der Nagellack sei getrocknet, war ich beim Deoksugung Palast(der jüngste von 5) , dieser gehört zwar zu den kleineren, aber ich finde, deswegen nicht zu den unbedeutenden. Denn, was ihn für mich so bezaubernd macht, ist die unmittelbare Umgebung zur Moderne. Das trifft zwar auch auf den Gyeonbokgung Palast zu, nur dort ist die moderne Welt mit einen gewissen Abstand zu ihm gebaut worden.
Hier aber, wirkt der Palast mit seinem umgebenden Park wie ein verzauberter Garten, eine Oase des alten Koreas in mitten der Moderne.
Der Kontrast ist dort am stärksten, wo eins der Paläste von Deoksugung direkt an ein sehr europäisch anmutendes Bauwerk, dem Seokjojeon, grenzt, welches auch das erste europäisch angehauchte Bauwerk des Landes war.

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Wenn man den Blick in Richtung Himmel hebt, gleiten die Augen über die Baumkronen hinweg zu den Hochhäusern und Leuchttafeln. Das beides so nebeneinander und ineinander existieren kann, ohne dass sich das Alte bedrängt fühlen muss, ist bemerkenswert.

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Angrenzend an den Palast ist das National-Museum of Contemporary Art (das zweite Gebäude nach europäischem Stil), in dem ich ein paar bemerkenswerte Werke betrachtet habe.
Eins davon hieß “The Farm” und zeigte in Pink- und Rottönen ein leuchtendes Bild eines Blumenfeldes. Es machte einfach Freude, immer wieder daran vorbei zu gehen und in die satten Töne einzutauchen!
Ein anderes, das mir sehr gut gefiel hieß “The Sound of Nature”. Der Titel leuchtete mir erst nicht so richtig ein, aber je länger ich das Gemälde betrachtete, hörte ich es auch. Das rauschende Geräusch, das der Wind verursacht wenn er durch ein Feld Getreide bläst. Mit vielen vielen Pinselstrichen wurde der Wind in den Halmen festgehalten, an Farben waren es nur Beigetöne, die aber noch mal die Bewegung des Windes unterstrichen.
Leider gab es von diesen Werken keine Karte oder einen Kunstdruck zu kaufen, dafür aber, sehr zu meiner Irritation, Karten von Monet und anderen europäischen Künstlern. Der Gedanke, die notionale Kunst hervorzuheben, wurde hier nicht zu Ende gedacht. Schade.

Nach Sonnenuntergang war ich am Namdaemun Market und ließ mir alle meine Sinne betäuben. Es war laut, es war bunt und hell, es roch nach Süß und Pikant, ich tastete Feines wie Grobes.

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Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, ließ ich mir noch den letzten Nerv im Abendgetummel im Myeongdong shopping district rauben.

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